André siegt auf der Champs Elysee

Diesmal wurde er perfekt in Position gefahren, diesmal wurde er nicht eingebaut – und diesmal platzte endlich der Knoten für André Greipel bei dieser Tour. "Ich bin super stolz, dass es sich heute ausgezahlt hat. Wir haben es immer wieder versucht, aber nie war es erfolgreich“, erklärte der Deutsche Meister im Ziel, nachdem er seinen Sieg aus dem Vorjahr an gleicher Stelle wiederholt hatte. "Wir hatten einen guten Plan heute Morgen und mit dem Gegenwind blieb ich ruhig und sparte Energie. Als wir nach vorne kamen, waren wir ein Fahrer zu wenig, deshalb entschied ich mich für das Hinterrad von Kristoff, was das Beste heute war“, berichtete der 34-Jährige weiter.
An dritter Position ging Greipel durch die letzte Kurve 400 Meter vor dem Ziel und zog auf den letzten 150 Meter an Alexander Kristoff (Katusha) vorbei. Zwar kam Weltmeister Peter Sagan (Tinkoff) auf den letzten Metern noch mächtig auf, aber letztlich musste sich der Träger des Grünen Trikots mit Rang zwei begnügen. "Ich bin einen guten Sprint gefahren, aber ich bin ein ganz kleines bisschen zu spät losgefahren. Aber es ist nicht schlimm. Es war eine sehr schöne Tour, ich bin sehr glücklich, auch darüber, zum kämpferischsten Fahrer der Tour de France gewählt worden zu sein", war Sagan über Rang zwei nicht unzufrieden.
Dagegen hielt Greipel seine Serie aufrecht: Seit seinen Tour-Debüt 2011 hat der Hürther bei jeder Frankreich-Rundfahrt mindestens eine Etappe gewonnen. Der heutige Erfolg war zudem der vierte deutsche Triumph in Folge auf den Champs-Élysée.
Diesen hätte sicherlich auch gerne Marcel Kittel (Etixx-QuickStep) eingefahren. Allerdings erlebte der 28-Jährige im Finale einen wahren Albtraum. Zwei Radwechsel kurz aufeinander, eine abgerutschte Kette und eine kräfteaufreibende Aufholjagd zurück ins Feld innerhalb der letzten 40 Kilometer – am Ende fehlte Kittel im Schlusssprint die Kraft, ums einen dritten Champs-Élysées-Sieg nach 2013 und 2014 einzufahren.